Wir gratulieren! – Die Schüler Simon Rebers und Erik Boysen aus der Klasse BGT 182 haben mit ihrer Arbeit „Entwicklung und Konstruktion eines modularen Systems zur vertikalen Begrünung von Hauswänden“ bei der digitalen Preisverleihung des Hans-Riegel-Fachpreises am 2. November 2020 den ersten Preis erhalten. Die Schüler aus der Q2, dem dritten Jahr der Gymnasialen Oberstufe, haben mit ihrer Arbeit einen besonderen Beitrag in Richtung Grüne Stadt geleistet.
Mit dem Preis prämiert die Universität Bremen in Kooperation mit der Dr. Hans Riegel-Stiftung besondere Projektarbeiten junger Talente in den Fächern Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik und Physik.
Die Idee der Projektarbeit am TBZ war, eine neuartige nachhaltige Wandbegrünung zu entwickeln, die möglichst überall an Hauswänden, besonders in der Stadt, eingesetzt werden kann. Damit wollen Erik Boysen und Simon Rebers nicht nur helfen, Städte farblich zu begrünen, sondern auch klimafreundlicher zu machen.
Als Inspiration dienten die Arbeiten von Patrick Blanc, von denen die beiden einige Bilder von begrünten Hausfassaden im Internet gesehen hatten. Der französische Star-Gartenarchitekt und Begrünungskünstler ist bekannt durch seine vertikalen Gärten und senkrechte Beete. „Vertikale Begrünung ist gerade bei unserer aktuellen Klimaproblematik ein wichtiges Thema“, führt Erik Boysen aus. Da zunehmend Grünflächen für Gewerbe, Industrieanlagen und dem Häuserbau in Städten weichen müssen, sei es wichtig, alternative Möglichkeiten für Grünflächen zu finden, ergänzt dessen Mitstreiter Simon Rebers. Dafür biete sich die Begrünung von Hauswänden perfekt an.
Die Grundidee zur Verwirklichung solcher Wandbegrünungen waren Modulkästen mit einer festen, einheitlichen Größe, die wie Bausteine auf einer beliebig großen Wandfläche angebracht werden können. Durch diesen modularen Aufbau soll ermöglicht werden, dass sie ganz ähnlich wie Solarpanels beliebig kombiniert und erweitert werden können. „Bereits existierende Wandbegrünungen sind in der Regel Maßanfertigungen für die jeweilige Fläche“, erklärt Simon Rebers. Somit seien sie sehr teuer und die Konstruktion sehr aufwändig. Eine nachträgliche Änderung oder ein Umbau sei dadurch nur schwer möglich.
„Unsere geplante Modulbauweise ermöglicht dagegen ein System, das vielfach eingesetzt werden kann und simpel zu installieren ist“, berichtet Erik Simon.
Die Module haben immer eine feste Größe von 50 cm bis 100 cm und eine Tiefe von 14 cm. Diese Maße erschienen den beiden Preisträgern nach einigen Überlegungen als am besten geeignet. Ihr Modul sollte einerseits genug Volumen für die Wasserspeicherung und das Pflanzenwachstum besitzen, anderseits sollte es nicht zu schwer sein, um es ohne größeren Aufwand transportieren und montieren zu können. Alle Module sollen auch komplett automatisch bewässert und gedüngt werden, damit sie nach der Installation keiner Pflege mehr bedürfen. „Würden wir heute als ein Unternehmen der Zukunft in Produktion gehen, wäre der Plan also, rechteckige Kästen zu bauen, die auf der Vorderseite ein Gitter haben, damit die Pflanzen dort herauswachsen können. Die Module müssten dann nur noch mit Erde und anderen umweltfreundlichen Substraten gefüllt werden“, so die beiden prämierten TBZ-Schüler.